Anleitung für die Begleitung von Einzelpersonen bei der Kompetenzeinschätzung

Nutzen Sie Vali50+ für die Kompetenzeinschätzung mit einer einzelnen Person.

Vorbereitung und Einführung

Falls Sie Einzelpersonen bei der Kompetenzeinschätzung beraten und begleiten, empfehlen wir Ihnen, in erster Linie mit dem Kartenset und der Excel-Auswertungstabelle zu arbeiten. Sie können aber für die Einschätzung auch die Online-Selbsteinschätzung verwenden.

  • Bereiten Sie die Tools, die Sie verwenden wollen, vor: Kartenset, Excel-Auswertungstabelle, Online-Tool, Kompetenzrahmen, Übersichten etc.
  • Klären Sie mit dem Klienten*der Klientin Ziel und Zweck der Einschätzung und erläutern Sie die verwendeten Tools sowie den Aufbau des Kompetenzrahmens und des Einschätzungsrasters. Nutzen Sie dazu die Dokumente Kompetenzrahmen Vali50+ sowie Einschätzungsraster Vali50+.
Gut zu wissen:
Die Kompetenzen beschreiben den Umgang mit digitalen Geräten und Medien und sind in 6 Kompetenzkategorien mit 14 Kompetenzbereichen mit insgesamt 63 Einzelkompetenzen aufgeteilt.
Die Kompetenzsammlung bildet den Rahmen für eine Auseinandersetzung mit dem eigenen digitalen Können und ermöglicht eine Selbsteinschätzung.
Der Einschätzungsraster ermöglicht eine Kompetenzeinschätzung auf einer sechsstufigen Skala von A1 bis C2. Die Skala beinhaltet ausserdem die Stufe 0, wenn keine Kompetenz vorhanden ist, sowie das Feld X, falls keine Einschätzung möglich ist.

  • Stellen Sie sicher, dass der*die Klient*in den Kompetenzrahmen und den Einschätzungsraster verstanden hat und bitten Sie diese*n anschliessend zu entscheiden, ob alle Kompetenzen eingeschätzt werden sollen oder ob anhand der Übersicht eine Auswahl aus den 6 Kompetenzkategorien getroffen werden soll. Pro Kompetenzkategorie muss für die Einschätzung mit einer durchschnittlichen Dauer von 15-20 Minuten gerechnet werden. Bei der Einschätzung aller Kompetenzen dauert die Einschätzung demnach 90-120 Minuten.
  • Erläutern Sie nun das Vorgehen:
    • Schritt 1: Lassen Sie vom Klienten*von der Klientin mit Hilfe des Kurztextes auf der Vorderseite der Einschätzungskarten eine erste Einschätzung vornehmen. Der*die Klient*in soll auf Grund der Kurzbeschreibung entscheiden, ob die gewählte digitale Kompetenz auf dem Niveau A1 (Einsteiger*in), A2(Lernende*r), B1 (Kenner*in), B2 (Könner*in), C1 (Expert*in) oder C2 (Spezialist*in) liegt.
    • Schritt 2: Der*die Klient*in soll nun die Einschätzung mit Hilfe der auf der Rückseite der Einschätzungskarten aufgeführten Kriterien überprüfen. Fragen Sie dabei nach, ob das, was da beschrieben wird, auch wirklich zutrifft. Falls der*die Klient*in die meisten der aufgeführten Fragen mit gutem Gewissen mit ‘ja stimmt so, damit bin ich einverstanden’ beantworten kann, liegt er*sie mit der Einschätzung richtig. Falls das nicht möglich ist, lassen Sie den*Klienten*die Klientin im Einschätzungsraster eine Stufe zurückgehen. Überprüfen Sie dann erneut gemeinsam die Einschätzung anhand der dort beschriebenen Kriterien. Nutzen Sie für eine vertiefte Auseinandersetzung die dazu formulierten Reflexionsfragen und diskutieren und sammeln Sie dazu relevante Kompetenznachweise. 
    • Empfehlung: Am besten nehmen Sie zu Beginn der Einschätzung eine beliebige Kompetenz heraus und spielen die Einschätzung zusammen mit Ihrem Klienten*Ihrer Klientin probehalber einmal durch. Dabei können auch die Einschätzungsstufen noch einmal erläutert und auch verstanden werden.

Durchführung

  • Führen Sie nun mit Ihrem Klienten*Ihrer Klientin die Einschätzung wie oben beschrieben für alle ausgewählten Kompetenzen durch.
  • Öffnen Sie dazu die Excel-Auswertungstabelle und tragen Sie dort die vorgenommenen Einschätzungen fortlaufend ein 
  • Falls Sie die Einschätzung mit der Online-Selbsteinschätzung vornehmen, müssten Sie dort zuerst die zur Einschätzung ausgewählten Kompetenzbereiche festlegen.
  • Suchen und sammeln Sie mit Ihrem Klienten*Ihrer Klientin Begründungen und Nachweise zu deren Kompetenzeinschätzungen und leiten Sie diese an, damit ihre Kompetenzen in einem Portfolio zu dokumentieren. Eine Anleitung dazu finden Sie hier.

Abschluss und Nachbereitung

  • Reflektieren Sie zum Schluss mit dem Klienten*der Klientin die vorgenommene Einschätzung als Ganzes mit folgenden Reflexionsfragen:
    • Wie schätzen Sie Ihre digitalen Kompetenzen als Ganzes ein?
    • Wo sind Ihre Stärken, wo sehen Sie allenfalls Entwicklungsbedarf?
    • Reicht der aktuelle Kompetenzlevel aus für das, was Sie zukünftig machen wollen/müssen? Was fehlt allenfalls?
    • Wie und mit welchen Mitteln könnten Sie Ihre digitalen Kompetenzen weiterentwickeln? 
  • Wie weiter?
    Die vorliegenden Ergebnisse können im Anschluss für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Schauen Sie zusammen mit Ihrem Klienten*Ihrer Klientin, was für Ihn*Sie nützlich sein könnte:
    • Das Anlegen eines Portfolios bzw. eines Dossiers für Bewerbungsprozesse.
    • Der Abgleich des eigenen Kompetenzprofils mit dem Kompetenzprofil des avisierten Berufs / der avisierten Stelle/Tätigkeit.
    • Möglichkeiten für die Wahl von informellen oder formalen Weiterbildungen zur Kompetenzentwicklung. 
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